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Wednesday 6 May 2015

ARBEITSPSYCHOLOGIE: Emotionale Intelligenz schlägt Ellbogenmentalität

Eine neue Untersuchung zeigt: Die Fähigkeit, die Gefühle der Mitmenschen korrekt zu erkennen, zahlt sich beruflich und finanziell aus. Arbeitspsychologe Gerhard Blickle erklärt die Zusammenhänge.

Von Sabine Kleyboldt

Gefühle spielen am Arbeitsplatz nach allgemeiner Auffassung kaum eine Rolle. 
Doch dem widerspricht jetzt eine neue internationale Studie zum Thema Emotionserkennungsfähigkeit. 

Der Bonner Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologe Gerhard Blickle (Link: http://www.aow-bonn.de/www/wir/blickle.htm ) , Mitautor der Studie, spricht im Interview über brüllende Chefs, Burn-out und betriebliche Weihnachtsfeiern.

Prof. Blickle (Foto: Volker Lannert/Uni Bonn)
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Blickle ist Leiter der Abteilung für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie. Er studierte an den Universitäten Tübingen, Heidelberg und Mannheim Psychologie, BWL und Jura. Diplom in Psychologie 1987 in Heidelberg, danach Tätigkeit in universitären Forschungsprojekten (DFG, BMBF) und freier Mitarbeiter der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Frage: Herr Professor Blickle, Ihre Untersuchung heißt "Gefühle erkennen zahlt sich aus". Trifft das tatsächlich auf die Arbeitswelt zu?

Gerhard Blickle: Laut unserer Studie: ja. 
Wir haben bei Berufstätigen getestet, ob sie aus Stimmproben und Gesichtern Emotionen korrekt erfassen können. Dann haben wir Kollegen gefragt, wie sie die soziale Kompetenz des Getesteten einschätzen, also wie konstruktiv er sich am Arbeitsplatz verhält. Schließlich ging es uns noch um das Jahreseinkommen.
Unsere Erwartung war: 
Je besser die Testperson in der Lage war, Gefühle zu erkennen, desto mehr wird sie von Kollegen und Vorgesetzten als sozial kompetent wahrgenommen. Das wiederum sollte sich auch durch höheres Einkommen auswirken. Genau das hat unsere Studie bestätigt.

Frage: Das passt aber leider nicht immer …

Blickle: 
Tatsächlich ergab eine andere Studie bei Pflegekräften im Altenheim: 
Leute, die von ihren Kollegen als am tüchtigsten eingeschätzt wurden, verdienten am wenigsten. Es kommt beim Einkommen auf viele Faktoren wie Alter, Bildungsabschluss oder Geschlecht an. Die haben wir aber in der Studie über das korrekte Erkennen von Gefühlen alle kontrolliert.



Frage: Woher kommen denn die Unterschiede in der Fähigkeit von Berufstätigen, Gefühle anderer korrekt zu erkennen?

Blickle: 
Wir haben das nicht geprüft, es gibt aber darüber eine Vermutung, nämlich: 
Wer in schwierigen familiären Verhältnissen aufwächst, wo es vielleicht bei Fehlverhalten Schläge gibt, für den ist es ganz wichtig, einen Gefahrenradar zu haben.

Berühmtestes Beispiel: 
Bill Clinton. Er wäre als Junge von seinem Stiefvater beinahe erschossen worden. Als US-Präsident galt er als genialer Verhandler, der Leute, die sich spinnefeind waren, zusammengebracht und mit ihnen positive Verhandlungsergebnisse erzielt hat. Wahrscheinlich hat er diesen besonderen Sensor für subtile Signale des anderen durch seine Kindheit entwickelt.

Frage: Wie kamen Sie überhaupt auf eine solche Fragestellung?

Blickle: In den letzten zehn Jahren hat die Forschung zur emotionalen Intelligenz geradezu floriert. Dabei ging es zum einen um die sogenannte Emotionsregulationsfähigkeit, also den klugen Umgang mit eigenen und fremden Gefühlen; wenn also ein Mitarbeiter brüllend wie ein Stier zum Chef kommt und dieser in der Lage ist, mit der Situation vernünftig umzugehen.

Der zweite erforschte Aspekt war die Fähigkeit, Gründe für solches Verhalten zu erkennen. Beides ist gut erforscht. Dagegen wurde die Wahrnehmungsfähigkeit von Emotionen irgendwie immer als gegeben vorausgesetzt – fälschlicherweise.

Frage: Heute sind in der Arbeitswelt aber eher Ellbogen als Fingerspitzengefühl gefragt.



Blickle: Ellbogen bringen einem Team aber wenig, denn tolle Performer helfen meist nicht, dass Zusammenarbeit und Erfolg stimmen. Egoistische Einzelkämpfer sind in den wenigsten betrieblichen Abläufen nützlich.

Also in der Dienstleistungsbranche, im Verkauf, bei Verhandlungstätigkeiten und in der Menschenführung sollte man Leute einsetzen, die die Gefühle ihres Gegenübers gut einschätzen können. Organisationen müssten von sich aus ein Interesse daran haben.

Frage: Auch in vielen Chefsesseln sitzen nicht gerade die Einfühlsamsten …

Blickle: Tatsächlich merken manche Vorgesetzte nicht, wie sie auf ihre Mitarbeiter wirken. Sie sind ganz auf der rationalen Sachebene. Was sie emotional bei ihren Mitarbeitern auslösen, kriegen sie oft nicht mit. Die sind falsch platziert.

Die Frage ist, wie das sein kann. Eigentlich kommt man in solche Positionen, nachdem man ein Assessment-Center durchlaufen hat, mit Verhandlungsspielen: Wer bekommt die Parkplätze, wer die Dienstwagen. Vermutlich wurde bei der bisherigen Personalauswahl die Frage der Emotionserkennungsfähigkeit vernachlässigt.

Frage: Durch psychische Störungen wie Burn-out, das viele Arbeitnehmer auch auf viel Stress und wenig Wertschätzung zurückführen, gibt es heute immer mehr Fehltage in Betrieben. Wie können Ihre Erkenntnisse hier helfen?

Blickle: Die Frage ist, warum ein Arbeitnehmer viel Stress hat. Vielleicht, weil er gar nicht richtig mitkriegt, was seine Umwelt von ihm will. Also, häufig wird viel Energie an der falschen Stelle investiert.

Er muss ein Gespür dafür haben, was wirklich wichtige Probleme sind oder wo er aneckt, wenn er bestimmte Dinge beim Chef oder dem Team vorschlägt. Leute haben auch Stress, weil sie ihr soziales Umfeld nicht richtig einschätzen können und dann Dinge tun, die sie besser nicht tun sollten.



Frage: Früher galt, dass Emotionen im Beruf nichts verloren haben und man Kollegen nicht zu viel privat erzählen sollte.

Blickle: Das ist auch heute noch richtig! Natürlich sehen Leute mit sehr guter Emotionserkennungsfähigkeit dem anderen seine Situation an der Nasenspitze an. Das Dümmste ist aber, das zu artikulieren und zu sagen "du bist zornig" oder "du bist traurig".

Stattdessen reagiert man mit angemessenem Verhalten, also ihn nicht weiter provozieren, sondern positiv motivieren. Denn unsere Emotionen haben die Eigenschaft, später in unser Bewusstsein zu kommen, als sie in unserem Gesicht stehen. Das ist ein Aspekt der Emotionsregulation: Nicht immer alles, was man sieht, ansprechen. Manches muss man als Beobachter klugerweise für sich behalten.

Frage: In diesen Tagen finden viele betriebliche Weihnachtsfeiern statt. Birgt es auch Gefahren, wenn man Kollegen in einem ganz anderen Rahmen begegnet?

Blickle: Grundsätzlich ist es gut, wenn Menschen sich persönlich kennenlernen und nicht nur als Funktionsträger, etwa als "der Mensch aus der Einkaufsabteilung oder der aus der Technik, der nie kommt, wenn ich ihn brauche". Es trägt sicher dazu bei, dass Abläufe und Zusammenarbeit harmonischer werden.

Aber es gibt auch sehr ritualisierte Feiern, bei denen gar keine Gelegenheit ist, jemanden aus einer anderen Abteilung kennenzulernen. Und sollte ein Kollege in diesem lockeren Rahmen vielleicht mehr von sich preisgeben, als ihm und mir lieb ist, dann habe ich eine größere moralische Verantwortung ihm gegenüber.



ORIGINAL ARTIKEL LINK: DIE WELT



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