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Friday, 26 April 2013

Gesundheitsvorsorge seiner Mitarbeiter investieren: Firmen investieren in Fitness der Belegschaft

Die Gesundheit der Angestellten
rückt zunehmend in den Fokus der Chefs.

Limbach-Oberfrohna.

Der Hersteller von Motortechnik, Continental, will in seinem Werk in Limbach-Oberfrohna stärker in die Gesundheitsvorsorge seiner Mitarbeiter investieren. So soll Ende Juni ein Fitnessraum eröffnet werden. Darin werden sich laut Personalleiterin Andrea Herrmann Fitnessgeräte und eine Tischtennisplatte befinden. Außerdem sollen Trainer und Physiotherapeuten eingesetzt werden, die Kurse und Rückenschule anbieten. "Hier wird es einen genauen Stundenplan geben, so dass alle Schichtarbeiter die Möglichkeit haben, daran vor dem Spätdienst oder nach dem Frühdienst teilzunehmen", erläutert sie. "Die Fitnessgeräte sind für die Mitarbeiter kostenlos, die Physiotherapie und der Personal-Trainer müssen zunächst bezahlt werden", so Andrea Herrmann.

Gesundheitsvorsorge fitnessgeräte

Ein Gesundheitsmanagement im Unternehmen organisiert bereits jetzt Sportangebote wie eine wöchentliche Laufgruppe und Massagen. "Gesunde Mitarbeiter sind zufriedener und leistungsstärker. Durch die demografische Entwicklung und ein Drei-Schicht-System, dem zwei Drittel unserer Angestellten ausgesetzt sind, ist es notwendig und wichtig, sich mit der Mitarbeitergesundheit auseinanderzusetzen", sagt Andrea Herrmann.

Für die Gesundheitsvorsorge hat Continental in dieser Woche eine Rahmenvereinbarung mit der Krankenkasse AOK Plus unterschrieben. "Wir wollen künftig die Projekte von Continental, die auf die Gesundheit der Mitarbeiter zielen, finanziell unterstützen", sagt Vertriebsleiterin Kristin Hessel. In der Praxis bedeutet das unter anderem, dass Mitarbeiter die Gebühren für Gesundheitsangebote zwar erst bezahlen müssten, das Geld aber über die Kasse erstattet bekämen. Bisher hätten in der Region Chemnitz zehn weitere Betriebe ähnliche Rahmenvereinbarungen geschlossen, sagt sie.

Obwohl nur etwa die Hälfte der von der "Freien Presse" befragten Betriebe in betriebliche Gesundheitsfürsorge investieren - dabei vor allem die großen - scheint das Thema deutschlandweit immer wichtiger zu werden, was auch der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) bestätigt.
Massage bis zu Gesundheitstagen

Vor allem große Betriebe dabei

Beim Telekommunikations-Dienstleister Komsa arbeitet ein ehrenamtliches Sport- und Gesundheitsteam Sportangebote für die Belegschaft aus, erklärt Pressesprecherin Katja Förster. Das Angebot reicht von Massage bis zu Gesundheitstagen, an denen sich Mitarbeiter über Ernährung und Sportangebote informieren könnten. Zudem zahlt die Komsa demnach Hallenzeiten für Volleyball- und Fußballteams.

Beim Limbacher Sonnenschutzhersteller Warema gibt es neben Yoga-Kursen ein internes Bildungsprogramm mit Seminaren über gesundes Essen und mentale Fitness, sagt Pressesprecherin Sandra Achstetter. Auch Warema kooperiert mit der Krankenkasse. "Im Arbeitskreis Gesundheit besprechen die Abteilungsleiter und Mitarbeiter der AOK Themen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen", so Achstetter.

Die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Südwestsachen, Sabine Zimmermann, begrüßt diese Schritte: "Die Betriebe bemerken, dass die Gesundheitsvorsorge ihrer Mitarbeiter wichtig ist, besonders im Hinblick auf die Vorbeugung vor Krankheitsausfällen und der Rente mit 67." Allerdings reiche es nicht, Sport und Rückenschule anzubieten. Ein großes Thema sei Stress am Arbeitsplatz, betont Zimmermann. "Stress ist ein wesentlicher Faktor dafür, dass Menschen arbeitsunfähig werden und den Eintritt ins Rentenalter nicht schaffen." Betriebe müssten Konzepte entwickeln, wie Mitarbeiter ihr Arbeitspensum ohne Stress bewältigen und in Problemfällen psychosoziale Beratungen nutzen können.

Angebote zur Stressbewältigung

Auch für psychische Probleme gibt es erste Angebote:
So arbeitet Warema mit den Sozialarbeitern der Diakonie Chemnitz zusammen. Die Mitarbeiter können sich dort bei persönlichen Problemen an die dortigen Ansprechpartner wenden, so Ulrike Lachnitt, die für die Koordination des Projekts bei Warema verantwortlich ist. Zu den Problemfällen zählt sie Ängste, Zwänge und Sorgen genauso wie Konflikte im Arbeitsleben, psychische Belastung und Suchtprobleme.

Auch bei Continental wird eine solche Beratung bei Themen wie Stress, Mobbing oder Burnout angeboten. "Ein externer Sozialberater hat feste Sprechzeiten am Standort und betreut die Mitarbeiter vor Ort", sagt Pressesprecherin Susanne Reimann. "Der Sozialberater vermittelt bei Bedarf an entsprechende Fachärzte weiter."

Bei der Komsa gibt es kein vergleichbares Angebot. Bei Konflikten in der Belegschaft seien die Team-Coaches die richtigen Ansprechpartner, sagt Katja Förster. Das seien langjährige Mitarbeiter mit Erfahrung in der Personalführung.


           erschienen am 25.04.2013 (Von Steffi Hofmannund Christian Mathea)
Artikel Link: Freier Presse

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